Das Mettauertal

Normalerweise kommt man hier nicht hin. Die grossen Verkehrsachsen laufen aussen rum, um diesen wunderhübschen Flecken Erde: Von Zürich nach Basel fährt man via Baden, Brugg und Frick südlich daran vorbei. Von Schaffhausen über das südliche Deutschland nach Zurzach, Koblenz und Laufenburg.

Doch zwischen diesen Hauptrouten liegt eine wunderhübsche Gegend, auf den ersten Blick fast etwas unscheinbar. Beim näheren Betrachten aber eine Region voller Überraschungen: Das Mettauertal.

Auf der südlichen Seite von den letzten Ausläufern der Juraketten begrenzt. Westlich durch die Höhe Richtung Sulz abgeschlossen und östlich ebenfalls nur über Höhenzüge zugänglich, während im Norden eine eigentliche Klus das Tal zum Rhein hin abschliesst.

Das versteckte Tal im Norden der Schweiz

Nein. Normalerweise kommt man hier nicht hin.

Doch wenn man es tut, wird man überrascht. Die liebliche Talschaft, die am oberen Ende durch den Laubberg aufgegabelt wird, kennt sowohl liebliche, weiche Hügel, wie den Talkessel bei Gansingen oder Wil, und gleichzeitig aber auch schroffe Felsen und Hänge hoch zum Cheisacher, dem Bürer Horn oder dem Geissberg.

Die Erhebungen sind nicht einfach nur die Talabschlüsse, die den Übergang über den Bürersteig nach Süden flankieren. Es sind auch jene Orte, von denen aus man den besten Blick über diese liebliche Gegend hat. Eine Gegend, die allerhand bietet.

Versteckt - aber kein Lost Place. Im Gegenteil!

Geografisch gsehen, sieht das Mettauertal aus wie ein Trichter. Am unteren Ende, dem Trichterhals liegt direkt am Rhein der winzige Fleck Etzgen.

Biegt man ins Tal ein, gelangt man - noch immer im Trichterhals - in jenes Dorf, das dem Tal den Namen gab: Mettau.

Direkt oberhalb des Dorfes gabelt sich das Tal. Auf der östlichen Seite gelangt man in das liebliche Weinbaudorf Wil und dahinter ins geschichtsträchtige Hottwil. Auf der westlichen Seite führt die gut ausgebaute Talstrasse ins bäuerliche Oberhofen und danach in die grösste Ortschaft des Tals - nach Gansingen.
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Das aargauische Mettauertal - historisch ein Brennpunkt!

So unscheinbar das Mettauertal auf den ersten Blick scheinen mag, so wechselhaft ist die Geschichte dieses Tales, das im Laufe der letzten tausend Jahre mehrfache Herrschaftswechsel und mehrere Kriege erlebte.

Die ersten zuordenbaren Hinweise auf die Besiedelung des Mettauertals stammen aus der Jungsteinzeit. Aufgrund des Fundes einer 5000 Jahre alten Steinaxt in der Nähe von Etzgen, kann von einer ersten Besiedelung damals ausgegangen werden.

Aber erst von den Römern gibt es dann weitere zuordenbare Hinweise. Diese  hatten an der Rheingrenze Wachtürme gebaut und die Gegend wohl auch besiedelt. 

Als sich die Römer wieder über die Alpen zurückzogen, wurde das Mettauertal ab 400 n.Chr. von den Allamannen besiedelt.

Die ersten Erwähnungen der heutige Orte gab es dann aber erst im Mittelalter. Und dann begann auch die überaus wechselvolle Geschichte des Tals.

So grenzten im Mettauertal zwischenzeitlich die Grafschaft Baden, der Berner Aargau und Vorderösterreich aneinander, verliefen die Grenzlinien zwischen Österreich und Frankreich durch das Tal und verheerten die Schweden im dreissigjährigen Krieg die Orte.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gegend von mehreren Missernten heimgesucht. Auch das Mettauertal wurde davon hart getroffen. In der Folge wanderten viele Bewohner aus - die meisten nach Amerika. Bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nahm die Bevölkerung in der Talschaft um fast ein Drittel ab und stabiliserte sich erst ab etwa 1910 wieder.

Heute ist das Tal stark landwirtschaftlich geprägt: Mehrere Reblagen, Ackerbau, Obstbau und Futterbau prägen das Landschaftsbild der lieblichen Talschaft.

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